Am Ende der Grabung 2003 stand ein wichtiger Satz, der damals von Professor Dr. Wolfgang Kresse als Hoffnung und Wegweiser für die weitere archäologische Arbeit vorausschauend geäußert wurde. Zitat nach Gedächtnis „... legen sie sich einen Schatz von Bilder in den Keller und warten Sie bis die Programm- und Computerleistungen eine bessere Auswertung ermöglichen.“
Und genau so ist es gekommen.
Im Jahr 2014 nutzte Roland Obst das Programm Fotoscann von Agisoft und bearbeitete die von 2001 analogen Bilddaten. Und es war für ihn wie eine Offenbarung als die erste dichte Punktwolke die Struktur des Wracks andeutete. Und nach der Texturierung war er sehr erstaunt über die hohe Qualität des 3D-Modells.
Eine orthogonale Zeichnung von der Lage und Struktur der Planken und Spanten des Wracks war vorhanden, aber sie konnte bei weitem nicht das vermitteln, was nun eine fotorealistische Computer-Grafik vermochte. Messungen können jetzt direkt am 3D-Modell vorgenommen werden. Die jetzt mögliche archäologische Betrachtung und Beurteilung der Fundsittuation hatte nun eine neue Dimension.
Bei der Grabung am Wrack der DARSSER-KOGGE, wurden für die orthogonale Zeichnung ca. 45 Tauchstunden innerhalb der drei Kampagnen gebraucht. Zur Herstellung einer Gesamtskizze - umzeichnen der vielen Einzelskizzen - benötigt man nochmal ca. 20 Arbeitsstunden. Dem gegenüber standen drei Tauchstunden für die Erzeugung der Fotos, aus denen die Software das/ein 3D-Modell generiert und drei Arbeitsstunden am Computer. Der Vergleich zeigt wie effektiv diese Methode ist.
Innerhalb unserer Vereinsarbeit haben weitere 3D-Modelle von unterwasserarchäologischen Projekten realisiert (siehe Seite UW-Archäologie).