Am Morgen des 26.01.22 reichte der Spülsaum durch zunehmende Westwinde bereits bis an den Einbaum heran. Der Einbaum konnte zwar durch die Hilfskräfte freigelegt werden, allerdings machte die Brandung eine Dokumentation oder Bergung zunächst unmöglich. Ein von Hand aufgeschütteter Schutzwall am Strand half schließlich das Seewasser fernzuhalten, allerdings bereitete nachlaufendes Grundwasser weiterhin Probleme. Erst mit der von Bürgermeister Roloff organisierten kurzfristigen Hilfe der Kurverwaltung Born war es möglich das Wasser abzuleiten und den Einbaum zu bergen. Mit Hilfe eines Radladers wurde hierzu eine Vertiefung im sandigen Sediment angelegt, in die Wasser abgeleitet werden konnte. Anschließend wurde der Einbaum freigelegt und mit Hilfe der Trägerplatte vorsichtig gehoben. Insgesamt wurden neben einem größeren Hauptsegment 17 kleinere Fragmente geborgen.
Bei dieser Aktion konnten die beteiligten Mitglieder des Vereins ihre praktischen Erfahrungen im Umgang mit archäologischen Funden vertiefen und einen weiteren Schritt zum ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger gehen. Besonders sei hier der sprichwörtlich „Ganzkörper-Einsatz“ von Jens Heischkel erwähnt, der bei winterlichen Temperaturen im Taucheranzug und mit bloßen Händen half den Einbaum freizulegen. Die Bergung stand durch die aufkommende See unter hohem Zeitdruck. Es kündigte sich für die nächsten Tage ein Orkan mit Windstärken von 9-10bft an, der den Fund wohl unwiederbringlich zerstört hätte. Nach der schwierigen Bergung wurde der Einbaum in der Restaurierungswerkstatt des LAKD vorsichtig von Sediment befreit und mit Hilfe eines Strukturlichtscanners 3D dokumentiert. Dabei konnten alle Fragmente in den Fundkontext eingeordnet werden. Zudem erfolgte eine Beprobung zur Holzartenbestimmung und C-14 Datierung.
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redaktionelle Bearbeitung Roland Obst
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