... verkündete das finnische Parlament, es werde die volle Souveränität übernehmen und erklärte seine Unabhängigkeit aber gegen die Stimmen der Sozialdemokraten. Es entstand der von der russisch Bolschewistischen Regierung unabhängige finnische Staat in den Grenzen des Russischen Großfürstentums. Aber das Land spaltete sich in ein Bürgerliches und ein Sozialistisches Lager. Diese Situation führte zu einem Bürgerkrieg.
Weil schon seit dem 19. Jahrhundert Teile der finnischen Nationalbewegung auch über die Schaffung eines Großfinnlands nachgedacht haben, zu dem auch die von Ostkareliern und anderen von den Finnen als stammverwandt angesehenen Völkern besiedelten Gebiete gehören würden.
Nach Erlangung und Sicherung der Unabhängigkeit unternahmen in den Jahren 1918 bis 1920 einige meist von Freiwilligen gebildete, aber vom offiziellen Finnland teils geduldete, teils unterstützte militärische Expeditionen mehrere Kriegszüge in die ostkarelischen Gebiete und nach Petschenga. Die zahlenmäßig schwachen Truppen scheiterten letztlich, unter anderem daran, dass die örtliche Bevölkerung sich nicht in dem erhofften Maße für einen Anschluss an Finnland begeistern ließ.
Daraus entstanden Feindseligkeiten zwischen Finnland und Sowjetrussland. Sie wurden im Oktober 1920 durch den Frieden von Dorpat beendet. Russland erkannte Finnland in den Grenzen des alten Großfürstentums an. Zusätzlich erhielt Finnland das Gebiet Petschenga und damit den Zugang zum Nördlichen Eismeer. Der Frieden mit dem Ostnachbarn stabilisierte gleichzeitig die internationale Position Finnlands, das noch im gleichen Jahr in den Völkerbund aufgenommen wurde.
1932 wurde ein Nichtangriffspakt zwischen Finnland und der Sowjetunion geschlossen.
1939 versicherte sich Stalin im Hitler Stalin Pakt in einem Geheimen Zusatzprotokoll auch seine Ansprüche an finnische Gebiete.
Im Herbst 1939 hatte die Sowjetunion Finnland mit Gebietsforderungen in der Karelischen Landenge konfrontiert und sie mit unabdingbaren Sicherheitsinteressen für die Stadt Leningrad begründet. Nachdem Finnland die Forderungen abgelehnt hatte, griff die Rote Armee am 30. November 1939 das Nachbarland an.
Am 13. März 1940 beendeten die Parteien den Krieg mit dem Friedensvertrag von Moskau. Finnland konnte seine Unabhängigkeit wahren, musste aber erhebliche territoriale Zugeständnisse machen, insbesondere große Teile Kareliens abtreten.
Am 22. Juni 1941 begann der Überfall der Deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion. Der Krieg zwischen Finnland und der Sowjetunion wurde fortgesezt. Dabei gelang es Finnland an der Seite des Deutschen Reichs anfangs, die im Winterkrieg an die Sowjetunion verlorenen Gebiete zurückzuerobern.
Quellen: wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Winterkrieg https://de.wikipedia.org/wiki/Fortsetzungskrieg
Diese Fakten der geschichtlichen (politischen) Entwicklung in Nord-Ost Europa zeigen, wie komplex, kompliziert, verwoben und widersprüchlich (um nicht zu sagen wie verlogen) die Beziehungen von Nachbarländern sein können. Parallelen zur Gegenwart, zum Krieg in der Ukraine, sind mehr als augenfällig und zeigen, wie problematisch es ist, ohne Hintergrundwissen, eine aufgeklärte, von Humanismus geleitete Haltung dazu einzunehmen oder sich zu erarbeiten.